Unsere Abstammung

Hintergründe und Fakten

Schloß Krumau. Foto: takato marui

Schwarzenberg (im tschechischen Sprachgebrauch Schwarzenbergové (pl.), früher auch Švarcenberkové) ist der Name eines fränkischen und böhmischen . Die Familie zählte zum europäischen Hochadel.

Das Geschlecht der Seinsheimer sah in dem 917 hingerichteten Alemannen-Fürsten Erkinger seinen Urahn und in dessen Sohn Conrad seinen Namensgeber. 1243 erschien Schloss Stephansberg als Eigentum des Apollonius d. Ä. von Seinsheim. Sein Sohn Hildebrand († 1386) gilt als Stammvater des Hauses Schwarzenberg, da sich nach ihm und seinem Bruder die Stammlinie in eine ältere oder Stephansberger Linie und in eine jüngere oder Seinsheimsche Linie aufteilt.

Der Enkel Hildebrands, Erkinger, erwarb in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts die fränkische Herrschaft Schwarzenberg, die Burg Schwarzenberg und den Titel Freiherr zu Schwarzenberg. Zu diesem Zeitpunkt besaß die Familie auch bereits einige Höfe in Böhmen. 1550 kam Wilhelm zu Schwarzenberg durch Heirat in den Besitz der Herrschaft Gimborn im Bergischen Land. 1599 wurden die Schwarzenberger mit Adolf von Schwarzenberg zu Reichsgrafen ernannt und 1670 mit Johann Adolf von Schwarzenberg zu Reichsfürsten.

In den 1670er Jahren ließen sie sich in Böhmen nieder, ab 1698 gehörte ihnen dort Schloss Vimperk. Nach dem Aussterben der Grafen von Sulz kam der 1698 zur gefürsteten Landgrafschaft erhobene Klettgau über die Heirat von Maria Anna von Sulz mit Ferdinand von Schwarzenberg an das Haus Schwarzenberg. Die Schwarzenberger führen seither auch den Grafentitel von Sulz und den Landgrafentitel von Klettgau. Der Verwaltungssitz der Herrschaft Schwarzenberg war das Schloss Tiengen.

Nach dem Tod Johann Christians von Eggenberg 1710, der keine Nachkommen hatte, erbte dessen Witwe Marie Ernestine Reichsgräfin zu Schwarzenberg die böhmischen Herrschaften Krumau und Nettolitz. Sie verstarb 1719. Da zu diesem Zeitpunkt das Geschlecht der Eggenberger im Mannesstamme erloschen war, setzte sie ihren Neffen Adam Franz Karl zu Schwarzenberg als Universalerben ein. Im 18. Jahrhundert erwarben die Schwarzenberger ferner früheren Besitz der bedeutenden böhmischen Grafen von Rosenberg (Rožmberk), unter anderem Schloss Wittingau (Trebon). Von 1719 bis 1871 war ihr Hauptsitz das ursprünglich rosenbergische, dann eggenbergische Schloss Krumau (Ceský Krumlov), hernach Schloss Frauenberg (Hluboká nad Vltavou) in der Nähe von Budweis (Ceské Budejovice); ferner gehörte seit 1719 die einst rosenbergische Burg Orlík nad Vltavou zum Familienbesitz. In Prag besaß die Familie seit 1719 das Palais Schwarzenberg und seit 1716 ein ebensolches in Wien (Palais Schwarzenberg am Schwarzenbergplatz).

In der St.-Ägidius-Kirche von Trebon befand sich von 1784 bis 1877 die Grablege. Nach Fertigstellung der neuen Begräbniskapelle am Weltteich bei Domanín wurde diese bis 1938 als Familiengruft genutzt.

Die männlichen Mitglieder des Adelsgeschlechts waren meist Soldaten, Politiker und Kirchenwürdenträger, unter anderem auch Prager Erzbischöfe, Unternehmer und Kunstsammler. Auf ihren neu erworbenen Gütern waren sie bestrebt, die Ländereien im Sinne der Vorbesitzer weiter zu kultivieren. Sie legten Teiche an, pflanzten Wälder und führten neue Technologien in der Landwirtschaft ein (Siehe auch: Schwarzenbergscher Schwemmkanal).

Ab Ende des 18. Jahrhunderts bestanden zwei Linien des Hauses Schwarzenberg, gemäß der Primogenitur mit Josef II. als erstem Majoratsherrn, sowie der Sekundogenitur folgend mit Karl I. Philipp als erstem Majoratsherren. Da die Primogeniturlinie nach Heinrich keine männlichen Nachkommen hatte, adoptierte dieser den Erben der Sekundogenitur, Karl zu Schwarzenberg, wodurch die beiden Majorate 1979 wieder vereint wurden.

Die Nachkommenschaft aus der zweiten Ehe Michaels II. von Seinsheim mit Ursula Grüner wurde nie von der fürstlichen Linie anerkannt. Dieser Zweig verlor auch 1672 einen Prozess, da Zweifel an der Legitimität der Nachkommen bestanden, weil Ursula Grüner „außer der Ehe mit Michael Kinder gehabt habe, welche erst nach der Hand legitimirt worden seien“. Die „westfriesischen Schwarzenberger“ nennen sich seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Thoe Schwartzenberg en Hohenlansberg.